Psychologie im Verkauf: Spiegelneuronen verkaufen!

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Wie ist das mit der Psychologie im Verkauf? Über die Spiegelneronen im Vertrieb geht es, dass Empathie im Verkauf auch verkauft? Wie war das als Sie noch ein Kind waren. Sie haben sicher auch getobt und fangen gespielt. Irgendwann war es dann soweit und Sie sind hingefallen – das Knie oder der Ellenbogen war aufgeschrammt und Sie haben geweint. Und wissen Sie noch wie es war, als Sie dann das Knie Ihrer Mutter gezeigt haben? Wie hat Ihre Mutter reagiert?
Normalerweise ändert sie sofort ihre Körpersparche und Ihre Stimme. Sie war empathisch und einfühlsam und wir hatten das Gefühl, dass sie unsere Schmerzen fast genauso fühlte wie wir selbst.  Nach ein paar Minuten fragte sie uns ob es vielleicht schon ein bisschen besser ist und wir haben dann nickend mit Tränen in den Augen zugestimmt. Und genau dann hat die Mutter gelächelt und uns etwas schönes gefragt wie „Hast du jetzt Lust auf ein Eis?“ Und genau dann hatten wir auch ein Lächeln im Gesicht – noch etwas scheu – und die Schmerzen waren so gut wie weg. Wir freuten uns auf das Eis.

Empathie im Verkauf: Psychologie im Verkauf

Mütter brauchen keine Verkaufstrainings oder psychologische Ausbildungen, um Empathie im Verkauf zu erlernen, sie ist ihnen von Natur aus mitgegeben. Sie können sich sozusagen ganz automatisch in die Situation eines anderen hineinversetzen. Das gilt natürlich auch für Väter, wenn bei manchen auch in etwas geringerem Ausmaß. Und diese Empathie ist nur möglich über unsere Spiegelneuronen im Gehirn.

Wie die Spiegelneuronen im Vertrieb arbeiten

In dem Moment, wo Sie die Körpersprache – und dazu gehört auch die Stimme – eines Menschen lesen können und wissen, welche Emotionen dieser Mensch jetzt hat, werden die Spiegelneuronen in unserem Hirn aktiv. Die Spiegelneuronen produzieren eine ähnliche Emotion bei uns selbst, wie die Person hat dessen Emotion wir erkannt haben. Das heißt wir entwickeln ein passendes Gefühl zu der wahrgenommenen Körpersprache und Stimme der anderen Person und können uns so in deren Gefühlswelt hineinversetzen.
Ist uns eine Person sympatisch so passt sich unsere Stimme und unsere Körpersprache automatisch an die Emotion der anderen Person an.  Unser Gegenüber erkennt nun in unserer Körpersprache und Stimme, dass wir mitfühlen und es entsteht ein starkes Gefühl der Übereinstimmung und damit auch auf der Beziehungsebene ein „Schwingen“

Man kann sich vorstellen, dass so in kurzer Zeit eine starke Sympathie zwischen zwei Personen stattfindet. Denn dieser wechselseitige Prozess tendiert dazu sich aufzuschaukeln. Wir fühlen immer mehr, was der andere fühlt, und fühlen uns dem anderen immer näher.

Wir alle verfügen über die Fähigkeit, unsere Spiegelneuronen zum Einsatz zu bringen und damit in kurzer Zeit eine tiefe Verbundenheit mit dem Gegenüber herzustellen und Sympathie zu erzeugen.

Jeder von Ihnen hat diese Fähigkeit schon bewusst eingesetzt. Vielleicht nicht in einem Verkaufsgespräch, aber sicherlich doch, wenn es Freunden und Bekannten schlecht ging. Und wie kann diese Psychologie nun im Verkauf eingesetzt werden?

Anwendung von Psychologie im Verkauf beim Verkaufsgespräch

Wie kann man dieses Wissen über Spiegelneuronen in einem Verkaufsgespräch einsetzen und somit die Psychologie im Verkauf nutzen? Zu Beginn des Kundengesprächs holen wir den Kunden dort ab, wo er sich emotional befindet. Es ist fast so, als ob Sie optisch und akustisch ein Spiegelbild Ihres Kunden werden.
Beobachten Sie vom ersten Moment an, wenn Sie auf den Kunden treffen, seine Körpersprache. Wirkt der Kunde eher introvertiert und zurückhaltend in seiner Körpersprache oder dynamisch? Wie ist sein Gesichtsausdruck? Freundlich lächelnd, sachlich-neutral oder gar deprimiert?

Gleichen Sie Ihre Körperhaltung, die Schrittgeschwindigkeit, die Schrittlänge und Ihre Armbewegung so weit als möglich an. Warten Sie ab, wie stark der Händedruck des Kunden ausfällt, um dann Ihren Händedruck daran anzupassen. Passen Sie die Sprechgeschwindigkeit, die Lautstärke und die Modulation an die Verhaltensweisen Ihres Gesprächspartners an. Bekannt ist diese Anwendung auch als Pacing und Leading.

Aber nicht nur die Körpersprache und die Stimme wird angepasst, auch die Art der Worte, die Sie verwenden, gleichen Sie an die Wortwahl Ihres Kunden an. Drückt er sich einfach oder gewählt aus? Verwendet er Fachwörter oder Laienbegriffe? Hören Sie gut zu und merken Sie sich prägnante Wörter, die der Kunde in seiner Ausdrucksweise verwendet. Bauen Sie diese Wörter dann immer wieder geschickt in Ihre Kommunikation ein.

Halten Sie die angepasste Körpersprache und Wortwahl während des gesamten Gespräches aufrecht. Machen Sie sich ein unauffälliges Zeichen in Ihrem Notizblock, das Sie während des Gesprächs ständig daran erinnert, das Pacing im Gespräch aufrecht zu erhalten.

Pacing – Leading

Erst später, wenn wir eine emotionale Verbindung geschaffen haben über das Pacing – also die Angleichung –  versuchen wir den Kunden in eine positive Stimmung zu führen. Denken Sie immer daran: Zuerst kommt das Pacing, erst anschließend können wir zum Leading übergehen.

Leading bedeutet, dass ich jetzt prüfe ob der Kunde meiner Körpersprache folgt, wenn ich sie verändere. Ich gehe mit dem Oberkörper vor und schaue ob er reagiert. Wenn ich einen Kunden gar nicht dazu bekomme sich zu bewegen, hilft ein Zettel auf dem ich recht klein auf dem Tisch schreibe und ihm sage „Schauen Sie bitte einmal“ – meist kommt er dann mit dem Oberkörper nach vorne und ich habe es geschafft, dass er meinem „leading“ folgt.

Und natürlich sehr gut zuhören – hier eine Übung dazu.

Übung Verkauf & Verhandlung

Sie können diese Fähigkeit sehr gut vor dem Fernseher trainieren. Sehen Sie sich eine Talkshow oder eine Diskussion an und passen Sie Ihre Körperhaltung, Gestik, Mimik, Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke, Modulation, Wortwahl und Sprachmuster abwechselnd an die verschiedenen Gäste an. Wenn Sie das ca. ein bis zwei Stunden geübt haben, sind Sie reif für die Praxis, um es an einem realen Kunden auch wirklich auszuprobieren. Nach zehn bis zwanzig Verkaufsgesprächen sollte sich das Verhaltensmuster des Pacing („verfolgen, imitieren“) soweit automatisiert haben, dass Sie in Zukunft nicht mehr darüber nachdenken müssen.

FAQ: Spiegelneuronen im Verkauf

1. Was sind Spiegelneuronen im Verkauf?
Spiegelneuronen sind Nervenzellen im Gehirn, die aktiviert werden, wenn man eine Handlung selbst ausführt oder bei anderen beobachtet. Sie ermöglichen Empathie, Nachahmung und emotionale Resonanz und spielen eine zentrale Rolle in der zwischenmenschlichen Kommunikation.


2. Warum sind Spiegelneuronen im Verkauf wichtig?

  • Kunden nehmen nonverbale Signale wahr (Gestik, Mimik, Tonfall)

  • Positive Spiegelungen erzeugen Vertrauen und Sympathie

  • Helfen, emotionale Verbindung aufzubauen

  • Verstärken die Wirkung von Argumenten, Storytelling und Nutzenkommunikation


3. Wie wirken Spiegelneuronen im Vertrieb auf Kaufentscheidungen?

  • Kunden „spiegeln“ subtile Verhaltensweisen des Verkäufers

  • Emotionale Zustände werden übertragen: Begeisterung, Sicherheit, Gelassenheit

  • Nachahmung erzeugt Unterbewusstseinseffekte, die Entscheidungsbereitschaft erhöhen


4. Welche Techniken nutzen Spiegelneuronen im Verkauf?

  • Körperhaltung spiegeln: Leichte Anpassung an Sitzhaltung, Gestik oder Bewegung des Kunden

  • Stimm- und Sprechrhythmus anpassen: Tonfall und Sprechtempo subtil angleichen

  • Emotionen spiegeln: Begeisterung oder Empathie durch Mimik und Ausdruck zeigen

  • Storytelling einsetzen: Bilder und Szenen erzeugen emotionale Resonanz

  • Visualisierung: Produkte oder Lösungen lebendig darstellen, um Nachahmungseffekte zu aktivieren


5. Welche psychologischen Prinzipien stehen hinter Spiegelneuronen im Vertrieb?

  • Sympathie und Vertrauen: Spiegelung erzeugt Unterbewusstseinssympathie

  • Soziale Bewährtheit: Verhalten anderer als Orientierung nutzen

  • Emotionale Ansteckung: Positive Emotionen erhöhen Kaufbereitschaft

  • Nonverbale Kommunikation: Verstärkt gesprochene Argumente


6. Welche Fehler sollten Verkäufer vermeiden?

  • Übertriebenes Nachahmen wirkt künstlich oder manipulativ

  • Ignorieren eigener Authentizität – Spiegeln sollte subtil bleiben

  • Zu starke Synchronisation von Stimme, Gestik oder Mimik

  • Vernachlässigung inhaltlicher Argumentation zugunsten reiner Körpersprache


7. Wie trainiert man den Einsatz von Spiegelneuronen?

  • Beobachtungstraining: Mimik, Gestik und Tonfall des Gegenübers erkennen

  • Rollenspiele mit subtiler Spiegelung

  • Feedback und Videoanalyse der eigenen Gesprächsführung

  • Kombination mit aktiven Zuhörtechniken und Fragetechnik


8. Wie unterstützt Spiegeln die Abschlussphase?

  • Erhöht das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit beim Kunden

  • Reduziert Widerstand und Einwände

  • Verstärkt emotionale Bindung an das Angebot

  • Ermöglicht ein positives Entscheidungsumfeld für den Kauf


9. Welche Vorteile hat der bewusste Einsatz von Spiegelneuronen im Vertrieb?

  • Stärkere emotionale Bindung zum Kunden

  • Höhere Akzeptanz von Preis, Nutzen und Lösungsvorschlägen

  • Verbesserte Gesprächsführung, weniger Konflikte

  • Nachhaltige Kundenbeziehungen durch empathische Kommunikation


10. Fazit:
Spiegelneuronen sind ein unterbewusstes Werkzeug im Vertrieb, das Vertrauen, Sympathie und Entscheidungsbereitschaft steigert. Wer sie subtil einsetzt, kombiniert psychologische Kompetenz mit authentischer Kommunikation und kann Abschlüsse deutlich erfolgreicher gestalten.

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